Bund Naturschutz sieht großes Potenzial für Naturwälder im Landkreis Miltenberg
Er berichtete auch über die Initiative der Bayerischen Staatsforstverwaltung, 58.000 Hektar Naturwälder in den Staatswäldern auszuweisen. Auch im Landkreis Miltenberg sind davon im Spessart einige Flächen betroffen – vor allem bei Altenbuch. Ein Wermutstropfen sei allerdings, dass man sich nicht zu einem geschlossenen größeren Schutzgebiet habe durchringen können, so dass die Flächen stark fragmentiert seien. Es gebe viele Kleinstflächen von lediglich einem halben bis fünf Hektar. Hier könne sich keine urwaldartige Waldstrukutur herausbilden, da die Randeffekte des umgebenden Wirtschaftswaldes mit starker Nutzung zu massiv sind „Solche Randeffekte sind umso gravierender, je kleiner die Flächen sind“, meinte Bernd Kempf.
Vorstandsmitglied Susanne Volkhardt-Foit bedauerte, dass im südlichen Landkreis bisher wenig Bereitschaft bestehe, Naturwälder auszuweisen. Insbesondere Amorbach und Miltenberg hätten in ihrem Kommunalwald großes Potenzial. Der Bund Naturschutz will in den kommenden Monaten verstärkt Gemeinden für diese Idee gewinnen. In einigen Kommunen gebe es bereits entsprechende Überlegungen, so zum Beispiel in Erlenbach. „Es lohnt sich auch für die Gemeinden“, meinte Matthias Staab, weil diese dadurch ein Ökokonto aufbauen könnten, die sie als Ausgleich bei Eingriffen in die Natur nutzen könnten. Außerdem gebe es zum Beispiel über das Vertragsnaturschutzprogramm attraktive Fördermöglichkeiten.
Im Landkreis Miltenberg profitierten von Naturwäldern zum Beispiel baumbewohnende Fledermäuse, Käfer, die auf Totholz angewiesen sind, aber auch Feuersalamander und die Wildkatze, die sich langsam wieder ausbreitet.