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Gartenschläfer - Wildtier des Jahres 2023

Anlässlich der Wahl des Gartenschläfers zum „Wildtier des Jahres 2023“ durch die Deutsche Wildtierstiftung erklärt der BUND Naturschutz (BN): Der Gartenschläfer zeigt eindrücklich, dass das Artensterben auch vor unserer Haustür stattfindet – und dass wir alle etwas dagegen tun können.

22.11.2022

Zusammen mit der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung untersucht der BUND seit 2018 im Projekt ‚Spurensuche Gartenschläfer‘ alle denkbaren Ursachen für das rätselhafte Verschwinden der Gartenschläfer: von der Genetik, möglichen Krankheiten und Fressfeinden, der Nahrung bis zu Lebensräumen und Klimaveränderungen. Der Gartenschläfer ist eine heimische Tierart, war aber bislang kaum bekannt und erforscht. Inzwischen wird immer deutlicher, dass die intensive Forstwirtschaft, das Insektensterben, aber auch der Einsatz von Rattengiften und Pestiziden der Art stark zusetzen. Hier müssen wir jetzt aktiv werden, damit nicht noch eine Art verschwindet. Wir wollen für den Gartenschläfer wieder Rückzugsräume schaffen, etwa durch Pflanzungen, durch das Zulassen von verwilderten Flächen oder konkret durch das Anbieten von Nistkästen.

Aktuell startet der BUND in allen Lebensräumen des Gartenschläfers Schutzaktionen wie die Pflanzung von Hecken und Büschen. Gartenschläfer sind als nachtaktive Winterschläfer auf solche Versteckmöglichkeiten angewiesen. Dichte Hecken etwa aus Schlehe, Eberesche oder Brombeere bieten nicht nur Deckung, sondern auch die passende Nahrung aus Früchten, Samen und Insekten. Vor allem aber gilt es, die Menschen noch stärker für den Natur- und Artenschutz zu bewegen: vom Balkonbesitzer bis zur Kleingärtnerin, vom Förster bis zur Obstbäuerin, von den Behörden bis zu den Gemeinden. Die Forschungsergebnisse zeigen ganz konkret auf, was jeder und jede von uns gegen das Aussterben des Gartenschläfers tun kann. Eine von wenigen Regionen in Deutschland, wo der Gartenschläfer noch heimisch ist, sind die Weinberge zwischen Röllfeld und Großheubach im Landkreis Miltenberg.

Haben auch Sie einen Gartenschläfer beobachtet oder wissen weitere Vorkommen? Dann melden Sie Ihre Sichtung bitte bei Dr. Jacqueline Kuhn die das Projekt für die Landkreise Miltenberg, Aschaffenburg und Main-Spessart für den BUND koordiniert. Mail: Jacqueline.Kuhn@bn-miltenberg.de oder unter Tel: 06022-710939 oder Mobil: 0177-7202581.

Zum Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“: www.gartenschlaefer.de