Libellenexkursion zum Kapellensee in Kirschfurt
Libellenexkursion zum Kapellensee in Kirschfurt
Libellen live erleben durften die Teilnehmer bei einer Exkursion, welche vom Bund Naturschutz in diesem Sommer in Kirschfurt angeboten wurde.
Unser Libellenexperte Günter Farka führte die 12-köpfige Gruppe in ein neu angelegtes Biotop in der Nähe des Theresienhofs. Bei strahlendem Sonnenschein zeigten sich die ersten Kunstflieger und begleiteten die Exkursionsteilnehmer auf ihrem Weg. Dass es sich hierbei vorwiegend um weibliche Tiere handelte ist nicht ungewöhnlich, denn nur die Männchen verhalten sich territorial und besetzen die besten Plätze für die Eiablage direkt am Wasser, während die Weibchen oft verstreut in der Umgebung zu finden sind. Kurz darauf zeigte sich die erste männliche Feuerlibelle, die mit ihrem äußerst geschmeidigen Flug geschickt zwischen den Grashalmen hindurch manövrierte. Diese, 2011 zur Libelle des Jahres gekürte Art ist ein typisches Beispiel für einen Gewinner des Klimawandels und hat sich als ursprünglich afrikanisches Faunenelement in den vergangenen 20 Jahren über ganz Mitteleuropa ausgebreitet. Nicht zu verwechseln ist diese mit den Heidelibellen, welche ebenfalls einen rot gefärbten Hinterleib haben.
Kaum an der Grubensohle angelangt, hielt es Aron als zweitjüngsten Teilnehmer nicht mehr ab, den Uferbereich des Sees zu erkunden. Sofort berichtete er von den vielen Feuerlibellen dort und einer Ringelnatter, die an der Wasseroberfläche auf Frösche lauerte. Natürlich folgte die Gruppe nach und konnte den hektischen Flugbetrieb verschiedener Großlibellenarten bewundern. Paarungen und Eiablagen waren am laufenden Band zu bestaunen und Günter erläuterte dazu verschiedene Verhaltensweisen und die unterschiedlichen ökologischen Nischen, auf die es hierbei ankommt. Fasziniert von dem bunten Treiben weilten die Teilnehmer noch einige Zeit an diesem Uferabschnitt und schossen dabei auch das ein oder andere Foto, bevor ein besonderer Schmetterling, den auch Aron entdeckte, die Aufmerksamkeit auf sich zog. Ein Segelfalter saß am feuchten Uferbereich und nahm dort Mineralien und Flüssigkeit auf, wobei er sich durch die Gruppe überhaupt nicht stören und bereitwillig fotografieren lies.
Von diesen Naturerlebnissen in den Bann gezogen, verging die Zeit wie im Flug und die mittlerweile eingetretene Mittagshitze sorgte nun dafür, dass man den Aufstieg zum Ausgangspunkt antreten sollte. Dort angekommen, überraschte Claudia, eine der Teilnehmerinnen, mit Mineralwasser für eine äußerst willkommene Erfrischung. Auch die ausgeschwitzten Mineralien konnten mittels Salzkräckern wieder aufgefrischt werden. Während Günter nochmal die einzelnen beobachteten Arten aufzählte, sorgte ein Baumfalke für den Schlußpunkt, als er an den Teilnehmern vorbeiflog um dann im Sturzflug eine Libelle zu erbeuten. Reich an Eindrücken aus dem Libellenleben traten die Teilnehmer schließlich den Heimweg an.