Moorspaziergang im Landkreis Miltenberg
Die flachmoorähnlichen Verlandungszonen mit ihrem moortypischen Charakter sind einzigartig im Landkreis Miltenberg und haben eine außergewöhnliche Fauna und Flora. Hier befindet sich das einzige Vorkommen der Speer-Azurjungfer im Landkreis. Intakte Moore bilden nicht nur einen speziellen Lebensraum und spielen eine wichtige Rolle im Wasserhaushalt, sondern speichern mehr Kohlendioxid als jedes andere Ökosystem. Der Schutz und die Renaturierung von Mooren ist daher von großer Bedeutung für den Natur- und Klimaschutz. Steffen Scharrer erklärte, dass die Bildung von Torf ein zentraler Prozess in Mooren ist. Abgestorbene Pflanzenreste, insbesondere von Torfmoosen und anderen Moorpflanzen, werden nur unvollständig zersetzt, wodurch über Jahrtausende hinweg eine Torfschicht entsteht.
Wie wertvoll und artenreich diese Moorlandschaft ist, konnten die Teilnehmenden bei genauerem Hinsehen erkennen. Vom Ufer aus ließen sich bereits zahlreiche Libellen beobachten, die zu ihrem Jungfernflug aufbrachen, um an einem sonnigen Platz vollständig auszuhärten. Nach dem Schlüpfen pumpen sie Flüssigkeit in Flügel und Körper, um sie zu entfalten und auszuhärten. Während dieser Zeit erhalten sie auch ihre typische Färbung. Mit geübtem Blick konnte Günter Farka verschiedene Azurjungferarten, die Schwarze Heidelibelle oder Weidenjungfern entdecken und bestimmen. Auch die botanisch Interessierten kamen nicht zu kurz und bewunderten Faulbaum, Wollgras und das einzige Vorkommen des Sonnentaus im Landkreis Miltenberg.
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