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Klimaschutz und Energie

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Paulus:“Wir werden uns an Windräder in der Landschaft gewöhnen müssen.“

Wie kann Energiesparen in den eigenen vier Wänden gelingen?

Wie gestalten wir die Mobilität von morgen? Und was sind die

Chancen und Grenzen der bevorstehenden Energiewende?

Darüber informierte Karlheinz Paulus, Architekt und

Energieberater, vergangene Woche auf Einladung des Bund

Naturschutz im Katholischen Pfarramt Trennfurt.

12.12.2022

Als Energieberater und Mitglied im Arbeitskreis Energie der Kreisgruppe Miltenberg des Bund Naturschutz (BN) ist Karlheinz Paulus Ansprechpartner für viele, wenn es um die Einschätzung des Sparpotenzials in Alt- und Neubauten geht. Den anwesenden Zuhörerinnen und Zuhörer vermittelte er einen Überblick über die relevanten Themen im Bereich Energie und Klimawandel und beantwortete alle Fragen in der anschließenden Diskussionsrunde.

Der vom Menschen verursachte Klimawandel ist längst kein Mythos mehr. Schon 1912 gab es die ersten Presseberichte über die Verbrennung von Kohle und deren Auswirkungen auf die Temperatur der Erde. Bereits heute sind die Folgen der Klimakrise in Deutschland und der Region spürbar. So sind Erträge der Landwirtschaft gesunken, aber auch Unwetterkatastrophen, wie sie im Ahrtal oder in Braunsbach vorkamen, werden für uns immer mehr zur Gefahr.

Fakt ist: Ohne das konsequente Einsparen von Energie und Ressourcen wird es unmöglich, die notwendigen Klimaziele zu erreichen. Besonders durch die gegenwärtige Energiekrise ist Energiesparen noch wichtiger geworden. Hierbei ist hervorzuheben, dass Strom aus erneuerbaren Quellen mittlerweile günstiger ist als der Gas und Öl erzeugte. Unvermeidlich für das Gelingen der Energiewende sei deshalb der Umstieg auf erneuerbare Energien. „Wir werden künftig den Anblick von Windrädern und Photovoltaikanlagen ertragen müssen – ob wir wollen oder nicht“, so Paulus.

Kreisgruppe Miltenberg Römerstr. 41 63785 Obernburg Tel. 0 60 22/710 939 www.bn-miltenberg.de Obernburg, 5. Dezember 2022 S. 2 Doch auch im „Kleinen“ - sprich in den eigenen vier Wänden - muss sich laut Paulus viel verändern. Die meisten Wärme- und Energieverluste am Gebäude entstünden durch schlecht isolierte Fenster und Türen, eine schlechte Dämmung und durch eine inneffiziente Heizung. Gerade bei Altbauten seien bis zu 70 Prozent Energieeinsparung möglich. Auch ohne einen kostenintensiven Umbau gibt es effiziente Energiesparmaßnahmen für das Eigenheim. So erreicht man schon mit der richtigen Einstellung der Heizung, dem Dämmen der Heizungsrohre oder dem Austausch der Fensterdichtungen eine beachtliche Energieeinsparung. Trotzdem sei das Ziel für die Zukunft, alle Gebäude auf den besten Dämm- und Heizstandard zu bringen.

Auch die Mobilität und deren Zukunft wurden thematisiert. Paulus machte hier deutlich, wie „veraltet“ und ineffizient der noch weit verbreitete Verbrennungsmotor eigentlich sei. Längst seien innovativere Antriebe auf dem Vormarsch. So setzten sich Elektromotoren und das autonome Fahren immer mehr durch. Auch andere Lösungen und Ideen, wie Stromoberleitungen auf Autobahnen könnten in Zukunft an Relevanz gewinnen. Jedoch ging sein Apell deutlich in Richtung der klimaschonenden und bereits etablierten öffentlichen Verkehrsmittel.

Trotz der ganzen schlechten Klimabilanzen sieht Paulus Grund zur Hoffnung. Weltweit sinke der Zubau von Gas und Kohlekraftwerken auf 15 Prozent. Der restliche Zubau bestehe aus Anlagen, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Generell erachtet es Paulus als wichtig, jetzt schnell konkrete Maßnahmen umzusetzen, statt immer wieder neue Klimaziele zu setzen.