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Runder Tisch bringt deutliche Verbesserungen!

Der auf Vorschlag des BN einberufene Runde Tisch hat nach vier Beratungen zur ICO-Süderweiterung für deutlich weniger Flächenverbrauch, weniger Straßen und ein großes Plus für den Naturschutz gesorgt. Deshalb konnten wir dem Kompromiss zustimmen – gemeinsam mit dem LBV und dem Naturschutzverein Erlenbach.

03.07.2025

Die wesentlichen Teile des gemeinsam von Bürgerinitiative und Stadtrat am 6.4.2023 verabschiedeten Eckpunktepapiers finden sich im Planentwurf wieder. Insbesondere gibt es folgende erhebliche Verbesserungen gegenüber der vom Stadtrat am 15.12.2022 beschlossenen Planung:

Der Flächenverbrauch konnte von ca. 40 ha auf ca. 28 ha, also um etwa 30% verringert werden.

  • Es ist keine Verkehrsanbindung im Süden mehr vorgesehen. Alleine dadurch fallen mehrere Hektar versiegelte Verkehrsfläche weg – einschließlich zwei Verkehrskreisel. Ganz nebenbei werden dadurch 10-20 Mio. Euro Kosten eingespart.
  • Das Verkehrsgutachten hat gezeigt, dass durch eine Erweiterung nicht mit einer Überlastung insbesondere der Brücke zu rechnen ist.
  • Die „Spall-Seen“ bleiben auf unseren Antrag hin erhalten, sofern sich dadurch keine Gefährdung des Grundwassers ergibt.
  • Über die in der speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung (saP) berücksichtigten Arten hinaus, wird dafür Sorge getragen, dass die große Erdkrötenpopulation so wenig wie möglich beeinträchtigt wird. Unser Antrag für ein entsprechendes Gutachtens wurde angenommen.

Über diese Verbesserungen hinaus konnten wir erreichen, dass Abseits der vorliegenden Planung mehr als 10 ha Fläche in der unmittelbaren Umgebung für die Natur gesichert und aufgewertet werden. Dazu hat sich die Firma Mainsite verbindlich dem Bund Naturschutz, den LBV und dem Naturschutzverein gegenüber verpflichtet:

  1. Auf 2 ha werden Sandmagerrasen sowie Sandäcker entstehen, wo seltene Tier- und Pflanzenarten durch angepasste Bewirtschaftung gezielt gefördert werden.
  2. Ein „Schulbiotop“ ist auf 6 ha geplant. Dort werden Gewässer angelegt, die z.B. der Erdkröte oder dem seltenen Kammmolch Heimat bieten. Auch Hecken, Wiesen- und Weidenflächen sind vorgesehen. Für Umweltbildungsmaßnahmen werden entsprechende Einrichtungen, wie eine Schutzhütte, Tische und Bänke zur Verfügung stehen. Das ist ein wertvolles Angebot für die umliegenden Schulen und Kindergärten. Auch für die außerschulische Bildung und Exkursionen kann es genutzt werden.
  3. Auf weiteren 2,5 ha Fläche soll entlang des Mains Auwald renaturiert werden. Dieser speichert Kohlendioxid deutlich effektiver als der Kiefernforst, der durch die Planung verloren geht. Auch die Artenvielfalt ist in Auwäldern erheblich größer.

Dank gilt allen Beteiligten des Runden Tisches – vor allem bei der Firma Mainsite und der Stadt Erlenbach. Jeder hat ein Stück Entgegenkommen gezeigt und das hat sich gelohnt. Die Stadt Erlenbach, ihre Bürgerinnen und Bürger werden so deutlich stärker profitieren, als wenn der Stadtrat die ursprüngliche Planung gegen Teile der Bevölkerung und mit deutlich größeren Naturverlusten durchgesetzt hätte. Wir danken auch dem ehemaligen Bürgermeister Michael Berninger, dass er die Einsetzung dieses Gremiums unkonventionell ermöglicht hat und Bürgermeister Christoph Becker für die souveräne Leitung und Moderation der Sitzungen.

Der BUND Naturschutz wird den weiteren Planungsfortschritt kritisch und konstruktiv weiter begleiten und weitere Verbesserungen anregen, wo dies nötig ist.